Die Somali ist die Halblanghaar-Variante der Abessinier-Katze - einer der ältesten Katzenrassen der Welt. Im Gegensatz zur Abessinier-Katze wird sie jedoch erst seit den späten 60er Jahren aktiv gezüchtet.
Bis dahin galten die gelegentlich in Abessinier-Würfen auftauchenden halblanghaarigen Kätzchen als unerwünschter Zuchtfehler und wurden als Liebhabertiere vermittelt.
Die Wurzeln der Somalizucht lassen sich nach England und in die USA zurückverfolgen, wo sich Züchter der Aufgabe verschrieben hatten, die anmutigen Schönheiten als eigenständige Rasse von den führenden internationalen Dachverbänden anerkennen zu lassen. Dies gelang 1979, als die Somali in den USA offiziell anerkannt wurde. 1982 folgte der größte europäische Dachverband (FIFé) diesem Beispiel.
Da die Somali ursprünglich von der Abessinier-Katze abstammt, ist es in der Somali-Zucht erlaubt, Abessinier-Katzen zur Erweiterung des Gen-Pools einzukreuzen.
Die daraus entstehenden Katzen sind sog. „Abessinier-Variant“; heterozygote Abessinier-Katzen mit dem rezessiv vorhandenen Gen für Langhaarigkeit. Das bedeutet, dass eine Abessinier var. zwar aussieht wie eine reinrassige Abessinier, bei einer Verpaarung mit einer weiteren Aby var. oder einer Somali jedoch unter Umständen für langhaarigen Nachwuchs sorgen kann.
Da in der Abessinier-Zucht keine Erbanlagen für Langhaarigkeit erwünscht sind, werden die Abessinier var. lediglich in der Somali-Zucht eingesetzt.
Manchmal wird anstelle Abessinier var. auch der Begriff "Kurzhaar-Somali" verwendet, gemeint ist jedoch das Gleiche.
Somalis sind sehr lebhafte, intelligente Katzen, die „ihren“ Menschen über alles lieben und ihm nicht selten folgen wie ein Hündchen.
Sie spielen auch im hohen Alter noch gern und sind sehr gelehrig, ja manchmal gar ein wenig übereifrig. So helfen sie mit Freuden im Haushalt mit, indem sie Höhen erklimmen, die der Staubwedel nicht erreicht, oder auch den Inhalt einer Schublade neu sortieren...
Die Neugierde der Somali wird lediglich von ihrem Hang zur Albernheit übertroffen. Sie sorgt unermüdlich dafür, dass bei ihren kätzischen und menschlichen Mitbewohnern keine Langeweile aufkommt. Trotz ihres Temperaments liebt sie es aber sehr, gestreichelt und gekrault zu werden.
Sie begegnet in der Regel jedem Besuch, auch Kindern oder Handwerkern, aufgeschlossen und voller Begeisterung. In vielen Fällen verträgt sie sich auch mit Hunden.
Eine Somali ist - bis auf wenige Ausnahmen - keine Einzelkatze. Obwohl sie menschliche Gesellschaft sehr schätzt, ersetzt diese nicht die Anwesenheit eines Artgenossen.
In Deutschland anerkannt sind Abessinier und Somalis in den Farben
Die oben genannten Farben existieren auch als Silber-Variante.
Neben den bereits erwähnten Farben werden Somalis und Abessinier auch in der Farbe Chocolate und deren Verdünnung Lilac gezüchtet. Jedoch sind diese Farbschläge in Deutschland bislang nicht anerkannt.
Wie bei den meisten Katzenrassen, gibt es auch bei den Abessiniern und Somalis rassespezifische, teils genetisch bedingte Krankheiten, die wir im Nachfolgenden kurz erläutern möchten.
Bei der PRA handelt es sich um eine degenerative Netzhautanomalie, bei der die Netzhaut aufgrund einer Stoffwechselstörung im Netzhautgewebe kontinuierlich zerstört wird (Netzhautschwund). Ein häufiges erstes Anzeichen ist die einsetzende Nachtblindheit. Die Krankheit schreitet jedoch weiter fort und führt letztendlich zur vollständigen Erblindung.
Glücklicherweise ist es mittlerweile per Gentest möglich zu bestimmen, ob ein Tier PRA-frei, PRA-Träger oder PRA-betroffen ist.
Da die PRA rezessiv vererbt wird, ist es gefahrlos möglich, ein PRA-freies Tier mit einem sog. Träger-Tier zu verpaaren, da Träger des Gendefekts selbst nicht an PRA erkranken. Es dürfen jedoch nie zwei Träger-Tiere miteinander verpaart werden.
Pyruvatkinase-Mangel oder Pyruvatkinase-Defizienz
(PK-Mangel oder PKdef)
Hierbei handelt es sich um eine spezielle Form der Blutarmut (Anämie).
Das Fehlen des Pyruvatkinase-Enzyms führt dazu, dass die roten Blutkörperchen im Körper der Katze zu schnell abgebaut werden. Betroffene Tiere verfügen deshalb über eine viel zu geringe Anzahl roter Blutkörperchen.
Auch der Pyruvatkinase-Mangel wird rezessiv vererbt und kann mittlerweile durch einen DNA-Test nachgewiesen werden. Es ist deshalb wie bei der PRA gefahrlos möglich, ein PK-freies Tier mit einem Träger-Tier zu verpaaren.
Die Patella-Luxation ist eine Deformation des Kniegelenks bzw. der Kniescheibe, die zu Kniescheibenverrenkungen führt, sodass das betroffene Bein nicht mehr belastet oder angewinkelt werden kann. Die Patella-Luxation kann in verschiedenen Schwere-Graden auftreten und nur bei erwachsenen Katzen ab ca. einem Jahr mittels verschiedener Streck- und Beugetests nachgewiesen werden. Betroffene Tiere können für gewöhnlich operiert werden.
Da derzeit davon ausgegangen wird, dass die PL auf eine genetische Prädisposition zurückzuführen ist, sollte mit PL-positiven Katzen nicht gezüchtet werden.
Hierbei handelt es sich um eine Stoffwechselstörung, die vor allem die Nieren betrifft. Durch die Ablagerung nicht abbaubarer Eiweiße kommt es im Verlauf der Krankheit zu chronischer Niereninsuffizienz (CNI), die schließlich zum Tod des Tieres führt.
Eine Früherkennung ist bislang kaum möglich.
Glücklicherweise ist diese Erkrankung recht selten, klinischen Untersuchungen zufolge erkranken Abessinier und Somalis jedoch verhältnismäßig häufiger an RA als die meisten anderen Katzenrassen.
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